Rum, Rhum und Käse – mit Fritz-Lloyd Blomeyer

Da wir auf dem #9GRF grundsätzlich dem kulinarischen Genuss zugeneigt sind, wir und auch Ihr nicht nur sippen und probieren können, brauchen wir natürlich auch etwas zum Essen und da kommt der Käse von Fritz-LLoyd Blomeyer gerade recht!

7GRF_BlomeyerBlomeyers Käse ist der mutige und inzwischen gelungene Versuch auf dem Berliner Markt mit Käse aus kleinen deutschen Produktionen zu bestehen. Mit großem Erfolg!

Bei Fritz-Lloyd Blomeyer in der Pestalozzistraße treffen sich Menschen, die Wert legen auf regionale Qualitäten, Tradition und handwerklichen Stolz. Blomeyers Leistung ist der Aufbau eines sensationellen Käsesortiments.

Der Charlottenburger Händler und Affineur pflegt nicht nur seine Produzenten auf dem Land, er pflegt auch seinen Käse. Er verfügt über tiefgehende Einsichten in die Herstellung, in die unterschiedlichen Viehrassen und die geografischen Rahmenbedingungen ihrer Milchproduktion. Und er verfügt über das Talent, geschmackliche Nuancierungen und ihre Vernetzung mit den großmaßstäblichen Aspekten von Landschaft und Kultur an seine Kunden kulinarisch und auch sprachlich zu vermitteln.

In zahlreichen Sonderveranstaltungen inszeniert er den deutschen Käse als sensorische Geschmacksexplosion im Umfeld weiterer Genüsse, wie frische und eingelegte Früchte, Brot und Butter, Weine aller Art, Bier und natürlich auch Rum!

Blomeyers Kunst ist die Komposition zur gegenseitigen geschmacklichen Steigerung der Genüsse.

Rum & Käse

Deutsch – deutscher – noch deutscher: Rum-Verschnitt. Mit eingezogenem Kopf erinnern wir uns an den Rumtopf von Tante Liesl, an die Rumkugeln von Oma Marga und an den Grog, den wir damals teelöffelweise getrunken haben. Die hitzefesten Glastassen mit ihren gläsernen Rührstäbchen und die Steintöpfe gibt es jetzt auf dem Flohmarkt. Aber uns schwant – so richtig deutsch war das alles nicht, der Rum kam als Extrakt aus der Karibik, dann hatten die Dänen da ihre Hand drin, der Grog war ein englischer Verdünnungstrick gegen den Suff in der Navy. Cola Libre war eine Erfindung der Exil-Kubaner. Nur der Verschnitt war so richtig deutsch. Zusammengefasst – das war eine Fusion-Pampe für Kleingärtner, eine Verdeutschung von süßer Exotik.

Die Kreolisierung der Trink- und Esskultur ist ein amerikanisches Südstaaten-Phänomen und ein endloses Thema für US-Soziologen. Inzwischen haben wir die Globalisierung und die Kreolisierung schwappt zurück. Jetzt gibt es einheimischen Rum nicht nur in der Karibik und in Südamerika, sondern auch in Madagaskar, auf Reunion, in Nigeria und den Kapverdischen Inseln. Weltweit gibt es so viele verschiedene Sorten von Rum wie es Sorten gibt von Fischen oder Kartoffeln oder Äpfeln. Die vergleichende Erkundung des Rums kommt spät. Aber sie kommt unausweichlich. Sie wird zu einem Thema der Food-Scouts und zu einer Verblüffungskur für Philosophen.

Zur Erkundung gehört der Kontrast. Der Alkohol mit seinen unendlich verschiedenen internationalen Aromen braucht ein essbares Pendant. Salzstangen und Nüsschen auf dem Bartisch haben ausgespielt. Das Gegenteil von dem Flüchtigen ist die Substanz, das Gegenteil von dem Internationalen ist das Regionale, das Gegenteil von Global ist Heimat. Das ist die Stunde der deutschen Käse. In Abfolgen und Gleichzeitigkeiten wird die Sensorik von Nase, Zunge und Gaumen herausgefordert. Es entstehen Geschmacks-Erfahrungen, die alles übersteigen was man sich unter Salzigem, Saurem, Süßem, Bitterem, scharf und weich so vorstellen kann. Intensivierungen durch Kontrast spielen da eine Rolle, Synergien und physiologische Prozesse der Begegnung veredelter Eiweiße und Alkohole. Aus der kulinarischen Konfrontation und ihrer Verkostung entstehen Glücksgefühle, Euphorie und eine tiefe Zufriedenheit. Käse aus deutschen Manufakturen und der internationale Rum sind füreinander geschaffen.