Ron Esclavo | German Rum Festival 2021

Beitragsbild: copyright – Xavier Duprat/La Maison du Rhum – Paris https://lamaisondurhum-paris.com/

From slavery to bravery

Die Sklaverei hängt wie eine dunkle Wolke über der Geschichte des Rums und während vieler Jahre war beides untrennbar miteinander verbunden. Rum war nicht nur das Getränk der Sklaven, es war auch eine Währung, mit der die Plantagenbesitzer die Piraten für die Sklaven bezahlten, die auf ihren Zuckerrohrplantagen arbeiten mussten. Es sind diese Zuckerrohrplantagen, die zur Entstehung der ersten Rumproduktion der Welt führten.

Auf den Schiffen von Christoph Kolumbus befanden sich auch Zuckerrohrbauern von den Kanarischen Inseln, die auf den Inseln von Hispaniola, Puerto Rico, Jamaika und Kuba Zuckerrohrplantagen etablierten. Sie machten mit dem Verkauf des gewonnenen Zuckers auf dem Rücken der Sklaven ein Geschäft. Was sie mit dem Restprodukt machen sollten, der nach der Zuckerproduktion zurückblieb, wußten sie nicht. Die Zuckerrohrplantagen breiteten sich in der nahen Umgebung aus und kamen so auch nach Brasilien. Hier gelang es den portugiesischen Plantagenbesitzern den Zuckerrohrsaft zu einem rumähnlichen Getränk zu fermentieren, den sie an die Sklaven gaben oder an die Piraten verkauften konnten.

Einige Jahre später eröffnete auf Barbados die erste Rum-Destillerie der Welt und plötzlich war Rum nicht mehr nur etwas, das den Sklaven gegeben wurde. Es war eine Ware, die man exportieren konnte, unter anderem nach England, wo sie bei der Mittelschicht gut ankam. Der frühe Rum, der als „stark und brennend und mit einem unangenehmen Geruch“ beschrieben wurde, nannte man in England „Kill-Devil“. Die Qualität wurde jedoch nach und nach besser, und das Getränk verbreitete sich auf dem britischen Markt. Innerhalb von hundert Jahren stieg der Rum-Import nach England von 1000 Litern Rum pro Jahr auf 9 Millionen Liter. Hinzu kam eine unbekannte Menge an Rum, die von Piraten in das Land geschmuggelt wurde. Hiermit hatte der Rum Einzug in die westliche Welt gehalten. Der plötzlich aufgewertete Status änderte für die vielen Sklaven auf den Plantagen jedoch kaum etwas. Ihre gratis Arbeitskraft war weiterhin, und noch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein, ein Bestandteil der Rumproduktion.

An einigen Orten wurde die Sklaverei früher abgeschafft als an anderen. Dänemark und Norwegen gehörten zu den Ersten, die den Handel mit Sklaven aus Afrika in ihren Kolonien im Jahr 1803 offiziell abschafften. Aber die Sklaven blieben Sklaven und auch ihre Kinder wurden weiterhin als Sklaven geboren. Die Britischen Inseln schafften die Sklaverei im Jahr 1833 ab, aber auf Dänisch-Westindien wurde die Sklaverei erst im Jahr 1848 durch den Generalgouverneur Peter von Scholten abgeschafft. Er lebte zusammen mit seiner freien schwarzen Frau Anna Heegaard auf den Inseln und er war, möglicherweise angespornt durch seine Frau, ein großer Verfechter der Abschaffung der Sklaverei. Im Jahr 1847 gelang es ihm schließlich, eine kontinuierliche Abschaffung der Sklaverei durchzusetzen. Dies bedeutete, dass Kinder, die von Sklaven geboren wurden, in der Folge als frei betrachtet werden sollten. Die Sklaverei sollte im Verlauf der nächsten 12 Jahre abgeschafft werden.

Aber so kam es nicht…

Bereits im darauffolgenden Jahr brach ein Sklavenaufstand aus und die Sklaven, angeführt von dem Sklaven John Gotlieb (genannt General Buddhoe), übernahmen die Kontrolle über die Stadt Frederiksted auf Sct. Croix. Peter von Scholten nahm die Sache schließlich in die Hand. Er ging nach Frederiksted, um mit den Sklaven zu verhandeln. Obwohl er hierzu nicht berechtigt war, gab er die Sklaven frei und schaffte die Sklaverei zum großen Schrecken der Plantagenbesitzer und der Westindischen Regierung ab. Anschließend musste Peter von Scholten Dänisch-Westindien im Schutz der Nacht verlassen.

Ron Esclavo  „der Rum der Sklaven“ gedenkt der Sklaven, die den höchsten Preis dafür bezahlen mussten, dass der Rum sich bereits im ersten Produktionsjahr rasant ausgebreitet hat, und derer, die aufstanden und gegen die Sklaverei kämpften. Auf sie alle stoßen wir heute an. Ron Esclavo from slavery to bravery!

Rumqualitäten

Ron Esclavo 12 Ron Esclavo 12

Ron Esclavo 12 ist der erste Rum in der Serie Ron Esclavo. Es handelt sich um einen Blend aus Rums, die bis zu 12 Jahre alt sind. Sowohl der Geschmack als auch der Duft sind süß und weich nach Vanille, Karamellbonbon und ein wenig nach verbrannter Eiche. Der Abgang ist lang und köstlich.

Ron Esclavo 15 Ron Esclavo 15

Ron Esclavo 15 ist der zweite in der Esclavo-Serie. Es handelt sich um einen Blend aus Rums, die bis zu 15 Jahre alt sind. Er hat einen besonders weichen und lieblichen Geschmack und eignet sich perfekt für Anfänger. Zudem hat er einen Duft nach süßer Vanille und einen Geschmack mit Karamellbonbon-, Honig-, Vanille- und Zimtnoten sowie einem leicht würzigen Abgang.

Ron Esclavo XO 

Ron Esclavo XO ist die Nummer drei in der Rumserie Ron Esclavo. Seine dunkle Farbe verrät, dass es sich um einen Blend aus Rums handelt, die bis zu 23 Jahre alt sind. Ron Esclavo XO hat einen runden und würzigen Duft nach Vanille, Karamell und ein wenig nach Backpflaumen sowie einen süßen Geschmack nach Vanille, Honig, Karamell und Zimt. Der Abgang ist lang und würzig und die zusätzlichen Prozent Alkohol verleihen dem Geschmack Power, wodurch die Geschmacksnuancen von Ron Esclavo XO auf schönste Weise entfaltet werden.

Ron Esclavo XO Cask 

Ron Esclavo XO Cask ist ‘the grand Finale’ in der Serie Ron Esclavo. Es handelt sich um den gleichen Rum wie den Ron Esclavo XO, aber der XO Cask wurde bei einer Fassstärke von 65% abgefüllt. Der Duft ist rund und sehr würzig nach Vanille, Karamell und ein wenig nach Backpflaumen und er hat einen warmen und köstlichen Geschmack nach Vanille, süßem Karamell und Eichenholz. Beim XO Cask handelt es sich um einen sehr warmen und kräftigen Rum mit einem Abgang, der niemals zu enden scheint.